DÜSSELDORFSPECIAL Deutsche Bank
MIT DREI BAUSTEINEN
LANGFRISTIG ZUM ERFOLG
Baufinanzierung in Niedrigzinsphasen: Wie die Finanzmittel zusammengesetzt
sein sollten, sagt Martin Prüfer, Baufinanzierungs-Experte der Deutschen Bank
120 BELLEVUE 1/2018
FOTOS: David J. Engel/Fotolia (1), Deutsche Bank (1)
MARTIN PRÜFER,
Baufinanzierungs-
Experte der
Deutschen Bank
in Düsseldorf
Drei Bausteine bilden das Fundament
einer erfolgreichen Eigenheimfinanzierung:
Eigenkapital, Bausparvertrag
sowie Hypothekendarlehen.
Den Grundstein bildet das Eigenkapital.
Je mehr davon vorhanden ist, umso geringer
ist der Finanzierungsbedarf. Die klassische
Standardfinanzierung sieht eine Eigenkapitalquote
von 40 Prozent vor – bis dahin vergeben
Banken erstrangige Kredite zu besonders
günstigen Konditionen. Benötigt ein
Käufer mehr als 60 Prozent Kreditmittel,
ist eine Finanzierung in der Regel ebenfalls
problemlos möglich, doch viele Banken erheben
dann Risikozuschläge. 20 Prozent der
Gesamtkosten sollten Käufer aber in jedem
Fall angespart haben, damit das Kreditin stitut
bedenkenlos die Finanzierung gewährleistet
und der Hypothekenzins bezahlbar
bleibt. Bei guter Bonität des Interessenten
sind Finanzierungen auch mit weniger als
20 Prozent Eigenkapital möglich.
Die zweite Säule der Baufinanzierung
bildet der Bausparvertrag. Eigenheimkäufer
schlagen damit nach Ansicht von
Martin Prüfer, BaufinanzierungsExperte
der Deutschen Bank in Düsseldorf, zwei
Fliegen mit einer Klappe: „Erstens profitieren
sie von dauerhaft günstigen Kreditzinsen,
und zweitens akzeptieren Banken
Bausparguthaben als Eigenkapital.“ Eine
bewährte Formel zur Zusammensetzung
der Finanzmittel lautet 202060.
Das bedeutet:
Kann ein Käufer 20 Prozent des
Gesamtkaufpreises mittels eines Bausparvertrags
abdecken, benötigt er nur noch
20 Prozent Eigenmittel, um die zinsgünstige
60ProzentSchwelle
zu erreichen. Da
für die Zuteilung des Bausparvertrags nur
ein Teil der Summe angespart werden muss,
erreichen Käufer mit Bausparvertrag zügig
die empfohlene Eigenkapitalquote.
Den größten Baustein der Immobilienfinanzierung
bildet zumeist das Hypothekendarlehen.
Es deckt den noch offenen
Finanz bedarf ab. In Niedrigzinsphasen
sollten Immobilienkäufer den Darlehenszins
möglichst lange festschreiben und
sich so die günstigen Konditionen über
viele Jahre sichern. So sind in der aktuellen
Phase 15 oder 20 Jahre Zinsbindung
durchaus sinnvoll. Zudem sollte man
niedrige Zinsen für eine hohe Tilgungsleistung
nutzen. „Je schneller der Kredit
zurückgeführt wird, desto eher hat man
wieder mehr Geld für andere Vorhaben zur
Verfügung“, argumentiert Prüfer. Darlehen
mit Sondertilgungsrechten sind dabei zu
bevorzugen. Denn Schuldner können überschüssige
Mittel, etwa das 13. Monats ge halt,
die Auszahlung der Lebensversicherung
oder eine Erbschaft, außerplanmäßig in
den Vertrag einzahlen. Bis zu fünf Prozent
der Darlehenssumme sind üblich, je nach
Vertragsgestaltung auch mehr.
Wichtig: Soll die Immobilie zur Kapitalanlage
erworben werden, gelten jedoch
andere Kriterien. Bei vermieteten Objekten
ist es zumeist lohnend, vom vorhandenen
Eigenkapital weniger und dafür mehr
Kreditmittel einzusetzen. Käufer können
dann verstärkt von steuerlichen Vorteilen
profitieren. Pluspunkt: Aufgrund der
niedrigen Zinsen liegen die Renditen oftmals
trotz gestiegener Immobilienpreise
über den Finanzierungskosten.
WEITERE INFORMATIONEN
• In allen Filialen der Deutschen Bank
• Im Internet unter
www.deutsche-bank.de/baufi
• Telefonisch unter der
Servicenummer (069) 910-100 00
/baufi