EDITORIAL BELLEVUE NR. 5/2013 Liebe Leserin, lieber Leser! Vor einigen Jahren hatte ich einmal geschrieben, dass man im Immobiliengeschäft nie einen Preis als gottgegeben akzeptiert, sondern stets ein bisschen handeln sollte – beim Verkaufspreis, beim Makler, selbst beim Notar. Das mit dem Notar darf ich seither nur noch denken, nicht mehr schreiben. Es hagelte damals sofort ein scharf formuliertes Schreiben einer Notarkammer, dass Notare stets streng nach Gebührenordnung abrechnen und dass mir – sollte ich noch einmal etwas anderes behaupten – eine empfi ndliche Strafe drohe. Jetzt haben die Notare ihre Gebühren beim Immobilienkauf kräftig erhöht – im Durchschnitt um 17 Prozent! Ganz schön CHEFREDAKTEUR Claus-Peter Haller dreist, könnte man meinen. Mal eben so beschlossen und verabschiedet. Mit Notargebühren, Maklercourtage und Grunderwerbsteuer zahlt man als Immobilienkäufer mittlerweile bis zu 13 Prozent Nebenkosten. Wenn man also ein Haus für 500.000 Euro kauft, kommen noch einmal bis zu 65.000 Euro Kaufnebenkosten hinzu. Damit ist oft ein Großteil des Eigenkapitals aus erspartem und versteuertem Geld schon wieder weg. Hier ein Prozentchen mehr, da noch etwas zugelangt – solange die Hypothekenzinsen noch so niedrig sind, mag sich das alles ja noch rechnen. Aber was ist, wenn die Zinsen in ein paar Jahren wieder auf „normale“ fünf, sechs oder sieben Prozent gestiegen sind? Dann droht bei einigen Anschlussfi nanzierungen ein böses Erwachen. Deshalb: Lassen Sie sich nicht allzu sehr anstecken von der derzeitigen Massenfl ucht in Sachwerte. Eine Immobilie muss auch unter normalen Finanzierungsbedingungen mindestens ihre drei Prozent Rendite erwirtschaften. Schafft sie das nicht oder nur mit Steuertricksereien, ist sie zu teuer. Was auch immer auf den Märkten passiert – wir halten Sie auf dem Laufenden. Ich wünsche Ihnen viel Spaß mit Ihrer neuen BELLEVUE und uns allen einen herrlichen Herbst! Herzlichst Ihr FOTO: H. Retzlaff (1) (XURSDVJU|WHU,QWHUQHWVKRS IUHNOXVLYH8KUHQ 6FKPXFN 3'81+4;.8+4 511 '9/54+4 '41';, /4@'.2;4-4'.3+ 1533/99/54 (+2+/.;4- <+81';, ZZZZDWFKGH )LUPHQJUXSSH-XZHOLHU5DOI+lIIQHU (EHUKDUGVWUDHŤ'6WXWWJDUW0LWWH 7HO %HKLQGHUWHQSDUNSODWGLUHNWYRUXQVHUHP(LQJDQJ LQIR#ZDWFKGH
BELLEVUE | eMagazine | 05/2013
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