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BELLEVUE | eMagazin | 03/2015

ROBBE & BERKING DESIGN BELLEVUE 3/2015 43 YACHT-FIEBER Zwei klassische Sechs-Meter-Yachten entstehen in der hauseigenen Werft. Im Jahr 2013 holte Oliver Berking die Weltmeisterschaft dieser Klasse auf die Flensburger Förde München, wir haben gestern Abend im Oberpollinger unseren silbernen Bechstein-Flügel präsentiert“, entschuldigt er seine leichte Verspätung, bevor er am Ende des langen Tisches Platz nimmt. Die lange Nacht steht ihm noch etwas ins Gesicht geschrieben. Der „ silberne Flügel“, entstanden in Kooperation mit der Pianofabrik Carl Bechstein, sei ein Herzensprojekt beider Häuser gewesen. „Er symbolisiert die Gemeinsamkeiten unserer Firmen: Beide sind Familienbetriebe mit Liebe zur Tradition und zum Handwerk. Und wir haben die Fähigkeit, Träume wahr zu machen.“ Damit wäre sein Erfolgsgeheimnis schon gelüftet. Oliver Berking sieht die Welt als Marktplatz seiner unternehmerischen Kreativität. Neben solventen Privathaushalten zählen gewerbliche Betriebe wie Hotels und Luxusrestaurants zu seinen Kunden. Und quasi als Kür und i-Tüpfelchen beliefert er die Elite der Superreichen mit handgefertigten Silberwaren. Für die Vermarktung luxuriöser Tischkultur braucht er große Bilder, Geschichten, glamouröse Events, die den Namen Robbe & Berking zu einem Begriff für die globalen Eliten von heute machen. Der Aga Khan und Boris Jelzin – Kunden von gestern. Heute sind es Figuren wie Roman Abramowitsch, die überzeugt werden müssen, für ein Besteckteil zwischen 70 und 190 Euro auszugeben. Teuerstes Produkt ist ein neunlichtiger Leuchter im Empire-Stil, zu haben für rund 30.000 Euro. Der versilberte Bechstein-Flügel, der jetzt mit der Musikerin Anna Depenbusch auf Tournee geht, dürfte das Marken-Image ebenso transportieren wie die Kooperation mit Maybach, deren Luxusgefährte Oliver Ber king mit silbernen Champagnerkelchen ausstattet. Im Jahr 2010 präsentierte er mit Thomas Gottschalk den BMW 760Li, bei dem Berking u. a. die Embleme auf der Motorhaube versilbert hatte. Der Umgang mit den Großen der Welt hat abgefärbt. Oliver Berking parliert leichtfüßig, mit weltmännischer Eloquenz, durchweht von norddeutscher Bodenständigkeit. Er hat immer in Flensburg bleiben wollen, sagt er. Allein wegen der Nähe zum Meer, der Bindung an seine Familie und das Unternehmen. Hier führt er das Erbe seiner Vorväter fort, die schon eigene Legenden sind. Eine Art Hausheiliger ist der erste Robert Berking, der einstige Schwiegersohn des Gründers Nicolaus Christoph Robbe, der


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