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BELLEVUE | eMagazin | 01/2016

PORTOPICCOLO ITALIEN BELLEVUE 1/2016 67 ANSICHT Das Dorf im Abendlicht: Ansicht der Hafeneinfahrt von der Seeseite Portopiccolo Triest Treviso Portopiccolo Sistiana liegt an Italiens nördlicher Adriaküste. Triest ist in circa einer halben Autostunde zu erreichen, der Flughafen von Venedig in 90 Minuten PORTOPICCOLO SISTIANA Neu erbautes Marina-Resort mit 456 Apartments und Villen in Sistiana bei Triest/Nordost-Italien Preise ca. 5.800 bis 8.800 Euro/m2 Kontakt Engel & Völkers Resorts, Christiane Gellert, Tel.: +49 (0)40 368 80 84 04, Mail: portopiccolo@engelvoelkers.com as Bildnis vom Unterschied wie Tag und Nacht passt perfekt. Vor vier Jahren noch war hier eigentlich nur ein großes Loch. Jahrzehntelang hatten Bagger an einem D Küstenfelsen herumgenagt, um Steine, Untergründe für Straßenbau und sonstige Baumaterialien zu gewinnen. Bis von dem einst 50 bis 60 Meter hohen Bergmassiv nichts weiter übrig war als ein großer Platz, zu drei Seiten eingerahmt von Steilwänden, die teilweise schon bedrohlich nahe an die oben liegende Küstenstraße grenzten. Bereits vor über dreißig Jahren wurden die Arbeiten in dem Steinbruch eingestellt. Pläne gab es viele. Die Lage ist prädestiniert für eine Bebauung. Grundstücke dieser Größe so dicht am Wasser gibt es nicht mehr. Allerdings spielte die Gemeinde damals nicht mit. Neubauten werden in Italien gemäß Küstenschutzgesetz nur noch in 800 bis 1.000 Meter Entfernung zum Ufer genehmigt. Wiederholt wurden Versuche unternommen und neue Ideen vorgelegt, stets ohne Erfolg. Erst die Entwürfe des charismatischen Architekten Francesco Lupi überzeugten und ebneten den Weg für Sondergenehmigungen. Das „häßliche Loch“ wollte Lupi in einen Ort mit dem Charakter eines italienischen Fischerdorfs mit Hafen und Piazza verwandeln. Keine geschlossene Anlage für Privilegierte, sondern der Allgemeinheit zugänglich und ökologisch auf dem neuesten Stand der Technik. Portopiccolo – übersetzt: kleiner Hafen – sollte ein neues touristisches Highlight der Region werden und nach der Bauphase zudem 250 neue Arbeitsplätze schaffen. 2011 erfolgte nach jahrelangen Debatten um Details endlich der erste Spatenstich. Und dann ging es in atemberaubendem Tempo los. Zu Hochzeiten werkelten bis zu 800 Menschen auf der Baustelle. Im Sommer 2014 wurde das Hafenbecken geflutet. Sechs Stunden lang strömte das Wasser ein, bis das künstliche Hafenbecken Meeresniveau erreicht hatte. Danach wurden die bisherigen Mauern zum Wasser eingerissen, und die Hafeneinfahrt entstand. Jetzt ist Portopiccolo fertig. So originell und gelungen wie das Logo, in dem ein P mit seinem spiegelverkehrten Gegenstück zu einem rostigen Poller verschmilzt, ist die gesamte Anlage. Am eindrucksvollsten lässt sich in Zahlen darstellen, was in vier Jahren Bauzeit entstand: ein Dorf mit Straßen und Plätzen, 456 Apartments Sistiana Venedig Adria SLOWENIEN KROATIEN 50 km und Villen, das 5-Sterne-Design-Hotel Falisia mit 65 Zimmern und Suiten, 72 Fahrstühle (darunter auch Zahnradbahnen, die von den oberen Gebäuden zum Hafen hinunterführen), 1.460 unterirdische Parkplätze, 126 Liegeplätze für bis zu 25 Meter lange Yachten, ein weitläufiger Beachclub mit aufgeschüttetem Strand, ein großer Spa- und Wellnessbereich, ein Dutzend Boutiquen, eine Bäckerei, ein Lebensmittelgeschäft, vier Restaurants und natürlich eine Pizzeria und ein Eisladen. Die Investitionskosten summieren sich auf rund eine halbe Milliarde Euro. Bis zu 2.000 Menschen können hier gleichzeitig wohnen oder urlauben. 70 Prozent der Apartments und Villen sind bereits verkauft. Alle Wohneinheiten verfügen über nach Süden ausgerichtete Balkone oder Terrassen mit Meerblick, Glasfasernetz, Klimaanlage, Erdwärme-Fußbodenheizung, Kellerraum und PKW-Stellplatz. Die kleinste Wohnung kostet 320.000 Euro und misst 50 Quadratmeter, die größte Villa 300 Quadratmeter. Die Quadratmeterpreise liegen zwischen 5.800 und 8.800 Euro. Liegeplätze für Boote und Yachten kosten zwischen 2.700 und 20.000 Euro im Jahr. Portopiccolo Sistiana ist nicht als Sommerresidenz, sondern als ganzjähriges Domizil konzipiert. Läden und Restaurants machen also nicht Ende Oktober zu, sondern sind verpflichtet, das ganze Jahr über geöffnet zu haben. Wer seine Wohnung ganz oder zumindest zeitweise an Feriengäste vermieten möchte, kann dies über einen Rental Service organisieren lassen. Großes Kompliment an die Architekten und Planer, Baggerfahrer und Bauarbeiter, Techniker, Handwerker und Designer! Was hier in so kurzer Zeit auf die Beine gestellt wurde, verdient Hochachtung. Vielleicht könnten sich die Erbauer unseres Hauptstadtflughafens oder der Hamburger Elbphilharmonie mal eine Bildungsreise nach Portopiccolo gönnen. Ist wirklich schön hier. ■ FOTOS: Claus-Peter Haller (6)


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