029_Heizung_Spezial_Aufmacher

Leseprobe-Wohnglueck-2017-03

Die Spanne zwischen der aktuellen Heizungstechnik und dem Zustand vieler deutscher Heizungskeller lässt sich am besten mit einem Vergleich deutlich machen: Während die einen bereits in der televisionären Zukunft mit mobilem TV und Netflix angekommen sind, schauen viele andere noch ARD, ZDF und Dritte Programme auf einem Schwarz- Weiß-Röhrengerät. Ein zu drastischer Vergleich? Die Realität. Technisch befinden sich Millionen deutscher Heizungen auf dem Stand der 80er-Jahre. Während aktuelle Technik bereits eine Steuerung der Raumtemperatur per Smartphone-App ermöglicht, verbrauchen diese Oldtimer unnötig viel Energie (siehe Seite 32). Dem, der sie in den wohlverdienten Ruhestand schickt, bietet sich eine große Vielfalt an technologischen Möglichkeiten. Trend 1: Digitalisierung Das intelligente Haus hat den Keller erreicht, Smart Home ist ohne digitalisierte Heizung nicht denkbar. Ob Steuerung der Heizung von unterwegs, Abruf der Verbrauchsdaten oder Benachrichtigung bei Heizungsstörungen – Bedienelemente sowie Apps für Tablet und Smartphone machen die Bedienung unkompliziert und eröffnen Trends & Technik Heizung Spezial den Bewohnern neue Möglichkeiten der Energieeinsparung. Denn die Steuerung ist ja kein Selbstzweck: Sie ermöglicht eine Nutzung, die den Verbrauch optimal an den jeweils aktuellen Bedarf bindet. Dazu bieten immer mehr Hersteller Schnittstellen und Steuerungsgeräte, mit denen die Hei- zung in Smart-Home-Systeme wie KNX und QIVICON integriert werden kann. Trend 2: Leise Wärmepumpen Außenluft-Wärmepumpen, wie  sie immer mehr Hausbesitzer installieren lassen, sind zwar effizient und günstig, sie hatten aber in der Vergangenheit ein Problem: Die Ventilatoren erzeugten zu viel Lärm. In dicht besiedelten Wohngebieten wuchs der Ärger der Nachbarschaft darüber und führte nicht selten dazu, dass sich Hausbesitzer für andere Technologien entschieden. Darauf haben inzwischen viele Hersteller reagiert. Neu entwickelte Ventilatoren, ein spezielles Gehäusedesign und das gezielte Herausfiltern tiefer Frequenzen sollen die Geräuschemissionen verringern. Wie laut oder leise eine Anlage arbeitet, steht auf ihrem Energielabel. Das Umweltbundesamt empfiehlt einen Pegel unter 55 Dezibel. Gute Anlagen erreichen im Nachtbetrieb Werte von unter 35 Dezibel. Trend 3: Hybridlösungen Hybrid heißt: eine Kombination verschiedener Technologien. Das kann also eine Gas- oder Öl-Brennwertheizung sein, die mit Solarthermie-Kollektoren ergänzt wurde. Dasselbe ist auch mit einer Pelletheizung möglich. Damit sind die Optionen aber nicht erschöpft. Eine Wärmepumpe etwa kann zumindest teilweise mit Strom aus Photovoltaikzellen betrieben werden. Ebenso gibt es Wärmepumpen für Altbauten, die für die Spitzenlast an kalten Wintertagen um eine Gas- Brennwertheizung ergänzt werden. Das Prinzip: Ein möglichst hoher Prozentsatz an regenerativer Energie soll die Grundlast des Haushalts sichern, während für hohe Bedarfe eine weitere Technologie zur Verfügung steht. Eine intelligente Steuerung regelt dabei die optimale Ausnutzung der Erneuerbaren sowie den effizienten Heizbetrieb. Trend Nr. 4: Brennstoffzelle Die Brennstoffzelle ist Teil eines Megatrends: der Kraft-Wärme-Kopplung (siehe auch Kasten „Heizen & Strom“, Seite 30). In einer Brennstoffzelle wird im Verlauf eines elektrochemischen Prozesses die in Erd- oder Biogas enthaltene Energie in Strom umgewandelt. Die frei werdende Abwärme Digital wohlfühlen Kombinierte Raum- und Heizkörperthermostate sorgen für gleichbleibende Wunschtemperatur in allen Räumen (devolo Home Control) Leise Wärmepumpen Mit neuen flüsterleisen Außeneinheiten ist der Betrieb von Luft/ Wasser-Wärmepumpen auch in dicht bebauten Wohngebieten problemlos möglich (Viessmann Vitocal 200-S) Fotos: Vaillant (2), Viessmann (1), Danfoss (1) Wohnglück 3/17 29


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