015_Schnittler_Vorher_Nachher

Leseprobe-Wohnglueck-2017-03

Umbau einer Schnitterkaserne Bauen & Modernisieren Wohnglück 3/17 15 Das Grün vor der Tür haben die Gestalter im Innern ergänzt. Der alte Stahlschrank im Schlafzimmer bekam einen Anstrich in Lindgrün, und die Fliesen im Bad sind blau-grün gemixt Die Bauherrin empfängt uns im meerblauen Sommerkleid und in Gummistiefeln. Das Gras ist noch feucht am frühen Morgen und die Wiese rund um die alte Schnitterkaserne riesig. Wir sind 50 Kilometer von Berlin aus nach Hoppenrade ins Havelland gefahren, um eine ehemalige Unterkunft für Erntehelfer zu porträtieren. Anfang des letzten Jahrhunderts wohnten hier zur Erntezeit Wanderarbeiter in engen Stuben mit kleinen Fenstern. Heute belichten 25 Quadratmeter Glas eine Wohnhalle bis unter das Dach. Andrea Müller, die ihre Gummistiefel in der Sommerküche abstellt, hat diesen Raum zusammen mit ihrem Mann Paul Röhling geschaffen. Das Paar, sie Architektin, er Bauingenieur, hat bei diesem Projekt für sich selbst geplant. „Eine tolle Erfahrung! Wir konnten hier experimentieren und Ungewöhnliches probieren“, erzählt sie. Und an manchem Abend wurde diskutiert – naheliegend, wenn die Partner beide vom Fach sind. Das Haus war im Lauf eines Jahrhunderts mehrfach umgebaut worden. Als Andrea und Paul das Anwesen kauften, waren die drei Wohnungen des ursprünglichen Grundrisses schon miteinander verbunden, aber in ihrer Kleinteiligkeit belassen worden. Die Planer haben im Mittelteil des Gebäudes die Decke herausgenommen, die darunterliegende Wohneinheit zurückgebaut und einen Großraum gewonnen, der zu seiner Linken die Rückzugsbereiche und zu seiner Rechten die Funktionsräume erschließt. Hier gibt es eine Sommerküche zum „Schnapsbrennen und dem Hasen das Fell über die Ohren ziehen“, erzählt die Architektin und erinnert sich dabei an ihre Kindheit auf dem Land im Thüringischen, wo das Elternhaus solch eine zweite Küche besaß. Dahinter liegt die Werkstatt für all das, was der Haus- und-Hof-Besitz so an kleinen Reparatur und Bauarbeiten mit sich bringt. Außerdem ist der Heizraum in diesem Teil des Gebäudes, dem Ostflügel, untergebracht. Den privaten Bereich mit Schlaf- und Badezimmer haben die Bauherren im Trakt gegenüber platziert. Über einen Flur mit Treppenhaus gelangt man von hier aus in das Dachgeschoss. Der Luftraum über der Wohnhalle trennt das Dachgeschoss strikt in


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