Crowdinvesting: Monopoly 4.0

BELLEVUE| eMagazin | Ausgabe 05/2017

Crowdinvesting MONOPOLY 4.0 Bis zu 7 Prozent Rendite – immer mehr Immobilienprojekte werden über Crowdinvesting finanziert. BELLEVUE nennt Chancen und Risiken, stellt Regeln und Projekte vor Friss meinen Staub, Donald Trump!“ Dank des Internets kann sich jetzt jeder wie ein kleiner Immobilienmogul fühlen. Beim Crowdinvesting lässt sich schon mit einer Handvoll Euro im lukrativen Immobilienmarkt mitmischen. Bereits ein Einsatz von zehn Euro kann mit fünf bis sieben Prozent Rendite pro Jahr vergoldet werden. Wie und warum funktioniert diese neue Art der Kapitalanlage? Worauf sollten Investoren achten? Wo stecken die Risiken? BELLEVUE gibt Antworten auf die wichtigsten Fragen und stellt ab sofort in jeder Ausgabe in einer neuen Rubrik aktuelle Crowdinvesting-Projekte vor. Was ist Crowdinvesting? Crowdinvesting wird meist als „Schwarmfinanzierung“ übersetzt. Die „Crowd“ ist die (Menschen-)Menge, die Internetgemeinde. Vor einigen Jahren begann im Netz das sogenannte Crowdfunding. Organisationen oder Privatpersonen sammelten im weltweiten Web Geld für einen wohltätigen Zweck oder unterstützten eine originelle Idee. Beim Crowdinvesting geht es nicht um clevere Aktionen oder gute Taten, sondern 44 BELLEVUE 5/2017 um Erfolg versprechende Investitionen und lukrative Renditen. Schon mit geringen Beträgen kann man sich auf den einschlägigen Internetplattformen an Geschäftsideen oder Start-ups beteiligen. Seit knapp zwei Jahren wird nun auch bei uns Immobilien-Crowdinvesting immer beliebter. Mittlerweile sind über ein Dutzend Plattformen auf dem deutschen Markt aktiv. Hier kann man sich für eine bestimmte Zeit an der Finanzierung von Immobilienprojekten beteiligen und bekommt dafür zehnmal mehr Zinsen als auf dem Sparbuch. Wenn alles planmäßig klappt. Welche Grundregeln gelten? Für das Immobilien-Crowdinvesting gelten – vereinfacht dargestellt – folgende Regeln. Erstens: Zwischen Investor und der Crowdfunding-Plattform wird ein Privatdarlehen vereinbart. Das ist die rechtlich einfachste Form und kann ohne Behördengänge, Eintragungen, Notar oder Anwalt im Internet geschlossen werden. Zweitens: Die maximale Investitionssumme in ein Projekt ist 10.000 Euro pro Person. Drittens: Die Zielsumme der Crowd investing- Plattform beträgt in der Regel höchstens 2,5 Millionen Euro pro Projekt. Bis zu dieser Summe gilt es rechtlich als Nachrangdarlehen, wird nicht von offizieller Stelle geprüft und bedarf keiner Prospektpflicht. Es gibt auch Projekte mit deutlich höherer Zielsumme, die unterliegen dann ähnlich wie Fonds, Aktien etc. den Regeln und der Kontrolle der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin). Wie funktioniert Crowdinvesting? Bei angekündigten Renditen von bis zu acht Prozent drängt sich als Erstes eine Frage auf: „Warum gehen die nicht zur Bank? Da zahlen sie unter zwei Prozent?“ Die Erklärung funktioniert am besten anhand eines Beispiels. Ein Projektentwickler braucht für sein neues Bauvorhaben drei Millionen Euro. Die Bank würde zwei Drittel davon finanzieren. Fehlt noch eine Million. 250.000 Euro bringt er aus eigener Tasche mit, fehlen  noch 750.000 Euro.  Um  dieses auch  für  die  Bankenfinanzierung SCHWARMFINANZIERUNG Das Prinzip des Crowdinvestings: Statt einem großen Investor gibt es viele kleine Geldgeber


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